28.02.2025
Checkliste – Ist Ihr Balkon sanierungsbereit?
Viele Balkone in Deutschland sind in die Jahre gekommen. Oft fallen kleinere Schäden wie Haarrisse oder lose Fliesen erst dann auf, wenn Feuchtigkeit bereits in die Konstruktion eingedrungen ist. Doch wie können Sie den Zustand Ihres Balkons selbst einschätzen, bevor Sie einen Fachbetrieb beauftragen? Diese Checkliste hilft Ihnen dabei, typische Schwachstellen zu erkennen und sich optimal auf eine Sanierung vorzubereiten.
1. Sichtprüfung: Wie sieht Ihr Balkon aus?
Beginnen Sie mit einem Rundgang. Achten Sie dabei auf Risse in der Bodenplatte oder Abplatzungen am Beton. Haarrisse mögen harmlos wirken, können jedoch ein Indiz für eindringende Feuchtigkeit sein. Besonders kritisch sind Rostflecken: Diese deuten oft auf eine Korrosion der Stahlarmierung hin – ein ernstes statisches Problem.
Tipp: Schauen Sie auch an den Unterseiten und Kanten des Balkons. Dort werden Schäden oft zuerst sichtbar.
2. Testen Sie die Abdichtung
Nach einem Regenschauer lohnt sich ein genauer Blick: Steht das Wasser auf der Balkonfläche? Sind dunkle Flecken an angrenzenden Wänden zu erkennen? Solche Anzeichen sprechen für eine beschädigte Abdichtung.
Wichtig zu wissen:
Abdichtungen haben eine begrenzte Lebensdauer (15–25 Jahre je nach Material).
Fugen und Anschlüsse sind besonders anfällig für Undichtigkeiten.
3. Prüfen Sie das Geländer
Sicherheit geht vor. Wackelnde Geländer oder lockere Schrauben stellen ein akutes Unfallrisiko dar. Roststellen an metallenen Geländern sind nicht nur unansehnlich, sondern können die Stabilität gefährden.
Fragen Sie sich:
Ist das Geländer fest mit der Konstruktion verbunden?
Sind alle Befestigungen intakt?
Entspricht das Geländer der heutigen Norm (Mindesthöhe, Kindersicherung)?
4. Lasten und Tragfähigkeit
Viele Eigentümer unterschätzen, wie empfindlich ein alter Balkon auf zusätzliche Lasten reagieren kann. Schwere Pflanzkübel, Möbel oder gar Grills können die Statik beeinträchtigen.
Empfehlung: Lassen Sie die Tragfähigkeit von einem Statiker prüfen, wenn Sie eine umfangreiche Sanierung oder Nutzungsänderung planen.
5. Brauchen Sie eine Genehmigung?
Nicht jede Balkonsanierung ist genehmigungsfrei. Wird beispielsweise das Geländer ausgetauscht oder die Konstruktion verstärkt, kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Dies gilt insbesondere bei denkmalgeschützten Gebäuden oder in Eigentümergemeinschaften.
Tipp: Fragen Sie frühzeitig beim Bauamt oder Ihrer Hausverwaltung nach.
Ihre persönliche Checkliste
✔ Sichtprüfung auf Risse, Abplatzungen, Rost
✔ Test der Abdichtung nach Regen
✔ Kontrolle des Geländers (Sicherheit & Normen)
✔ Prüfung der Tragfähigkeit bei zusätzlichen Lasten
✔ Klärung des Genehmigungsbedarfs
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Je früher Sie Mängel am Balkon erkennen, desto geringer ist der Sanierungsaufwand. Kleine Schäden können schnell behoben werden, bevor sie teure Folgeschäden verursachen. Nutzen Sie diese Checkliste als Grundlage für das Gespräch mit einem Fachbetrieb – so sind Sie bestens vorbereitet.
